Methode
The Unstoppables - Vielfalt erleben und wertschätzen
In Artikel 8 der UN-Behindertenrechtskonvention wird gefordert, in der gesamten Gesellschaft das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen und ihre Fähigkeiten zu schärfen. The Unstoppables (Stiftung Cerebral/LerNetz/Gentle Troll Entertainment 2015) bietet die Möglichkeit, sich Themen wie Behinderung, Inklusion und Barrierefreiheit auf spielerische Art und Weise anzunähern und den defizitären Blick, dem betroffene Menschen häufig ausgesetzt sind, ein Stück weit abzumildern. Denn die vier Held*innen des Spiels haben zwar allesamt körperliche, sinnliche oder kognitive Einschränkungen, im Vordergrund stehen aber ihre besonderen Talente. So kann die minderwüchsige Mai enorm hoch springen, der schwerfällige Jan ist bärenstark, der querschnittsgelähmte Achim ist schnell und kann mit seinem Rollstuhl andere Personen transportieren, während die blinde Melissa ihren Stock als verlängerten Arm benutzt. Die verschiedenen Fähigkeiten müssen dabei geschickt miteinander kombiniert werden, um das Spielziel zu erreichen: Einen Kriminalfall zu lösen und so Melissas entführten Hund Tofu wiederzufinden.
The Unstoppables kann in ca. 30 bis 45 Minuten durchgespielt werden. Es ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet, die zum Teil recht fordernden Rätsel bereiten aber auch Älteren noch Spaß. Das Spiel ist kostenlos für Smartphones und Tablets erhältlich und, neben kostenpflichtigen Printerzeugnissen, ein Teil des unter anderem von der Schweizerischen Stiftung für das cerebral gelähmte Kind und der Pädagogischen Hochschule Bern entwickelten mehrstufigen Lehrmittels „Prinzip Vielfalt“. Das Spiel wurde von der Gentle Troll Entertainment GmbH in Kooperation mit der LerNetz AG konzipiert und entwickelt.
Das Spiel allein bietet bereits einen guten Einstieg in die Thematik und lädt junge Menschen unterschiedlichen Alters zur Wertschätzung von Verschiedenheit als Basis für eine offene und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Behinderung ein. Ratsam ist es, das Spiel zunächst komplett durchzuspielen, da es am Ende noch auf einen erweiterten Inklusionsbegriff verweist. Nach dem Spielen bietet sich die Möglichkeit, in einem Gruppengespräch eigene Erfahrungen mit Behinderungen im persönlichen Umfeld (z.B. Betroffene in Familie oder Nachbarschaft) oder auch am eigenen Leib (z.B. bei Krankheit oder Verletzung) einzubringen und verschiedene Behinderungsbilder zu besprechen. Denkbar ist ebenfalls, eine betroffene Person einzuladen und selbst aus ihrem Alltag erzählen zu lassen, um Barrieren zu thematisieren, unterschiedliche Fähigkeiten und Gemeinsamkeiten zu reflektieren und darüber auch Berührungsängste abzubauen.
Diese Methode ist im Rahmen des vom BMFSFJ, der bpb und des MKFFI NRW geförderten Projekts "Ethik und Games" an der TH Köln entstanden.
Details
Dauer
ab 30 Minuten
Sozialform
Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Plenum
Zielgruppe
Kinder, Jugendliche
Praxisfelder
Schule, Offener Ganztag, OKJA, Freizeit
Pädagogische Besonderheiten
Inklusiv
Technische Hilfsmittel
Spielesoftware, Smartphone, Tablet
Methoden-Autor*in
Autor*innen ohne Profil bei Digitale-Spielewelten.de
André Weßel
Institution
Spielraum / TH Köln
Anbieter*innen-Webseite: http://spielraum.th-koeln.de
Methodenlizenz
Creative Commons
Der/die Autor*in hat diese Methode unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlich. Das bedeutet, dass Sie die Methode mit wenigen Einschränkungen nutzen und ggf. weiterveröffenlichen dürfen.
Die Lizenzbedingungen, unter denen diese Methode und zugehörige Materialien genutzt werden dürfen, stehen online zur Einsicht bereit.
Hier geht es zu den Lizenz-Informationen.
Materialien
.pdf-Datei
Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung
Dateigröße: 0,2 MB
.docx-Datei
Nützliche Links rund um das Thema Menschen mit Behinderung
Dateigröße: 0,0 MB
Gefördert von

Bundeszentrale für politische Bildung

MKFFI NRW

BMFSFJ
In Kooperation mit

TH Köln