Methode
Level 1 - Einstieg in das Thema Games
Dieses Format eröffnet einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema „Ethik und Games“ und wurde im Jugendhaus TREFFER in Köln-Buchheim umgesetzt. Ohne umfangreiches Gaming-Vorwissen näherten sich die Pädagog*innen gemeinsam mit Jugendlichen dem Thema digitale Spiele und entwickelten einen ersten reflektierten Zugang auch zu ethischen Dimensionen des digitalen Spiels. Anknüpfend an die Erfahrungen im Jugendhaus TREFFER bietet sich ein dreischrittiges Verfahren an.
Phase 1 – Wissen, was gespielt wird
Die jugendlichen Besucher*innen werden gefragt, was sie an PC, Konsole,
Tablet oder Smartphone spielen. Die Titel und die Selbsteinschätzung
zur Spieldauer werden notiert.
Phase 2 – Recherchieren, was gespielt wird
Zu den genannten Spielen werden von den Pädagog*innen alleine oder mit
Unterstützung der Jugendlichen aussagekräftige Screenshots im Internet
recherchiert, anhand derer die Heranwachsenden später die Spiele
vorstellen. Die Screenshots werden zusammen mit den Spieletiteln in eine
Präsentation eingebunden. Ergänzt werden die USK-Alterskennzeichnungen –
auch deshalb, da Jugendliche teils digitale Spiele spielen, die laut
Jugendschutz nicht für sie geeignet sind. Mit der Alterskennzeichnung
lässt sich später eine gute Überleitung u.a. zu den Themen Jugendschutz,
Funktion der Alterskennzeichnung und Familienregeln zur Nutzung
digitaler Spiele herstellen.
Phase 3 – Vorstellen, was gespielt wird
Die
Screenshots zu den digitalen Spielen werden über einen Beamer an die
Wand projiziert. Die Jugendlichen erläutern anhand der Screenshots,
worum es in den Spielen geht und was sie daran fasziniert. Ergänzend zu
den Aussagen der Jugendlichen können die Pädago*innen Fragen zu Aspekten
des Jugendschutzes, zu In-Game-Käufen, moralischen Entscheidungen und
Geschlechterdarstellungen im Spiel oder allgemein zum Spielverhalten
stellen und die Diskussion so auch auf ethische Aspekte lenken.
Karten-Set mit Beispielfragen
Unterstützt
werden kann die Fragerunde durch ein Set mit 42 Beispielfragen zum
Thema „Ethik und Games“, welches in den Methoden-Materialien zu finden
ist. Die Karten werden im Vorfeld ausgedruckt und ausgeschnitten. Die
Teilnehmenden ziehen 1-2 Karten und beantworten die darauf gestellte
Frage zunächst aus ihrer Perspektive, bevor die anderen Teilnehmenden
ebenfalls die Frage beantworten können. Blanko-Karten können genutzt
werden, um weitere Fragen festzuhalten. Es empfielt sich, drei kurze
Regeln zu vereinbaren. Beispiel:
- Zunächst wird die Frage auf der Karte laut vorgelesen und von der Person beantwortet, die diese Frage gezogen hat. Anschließend wird die Frage für alle freigegeben - wer nun etwas zu der Frage sagen möchte, kann dies tun. Die Aussage sollte sich auf die Frage und nicht auf die bereits gegebene Antwort beziehen.
- Wer eine Frage nicht beantworten kann oder mag, legt die Karte unter den Kartenstapel und zieht eine Ersatzkarte.
- An der Fragerunde sollten nicht nur Heranwachsende, sondern auch die Pädagog*innen teilnehmen, die das Angebot begleiten.
Der Einstieg in das Thema kann gut an zwei Nachmittagen erfolgen. Wichtig dabei ist ein vorurteilsfreier und wertschätzender Umgang miteinander, der Raum für Reflexionen lässt.
Spielen nicht vergessenAm Ende der Treffen wird gemeinsam gespielt. Hier bietet sich beispielsweise das Spiel „12 orbits“ an, da es kostenlos und schnell zu erlernen ist und von 2 bis 12 Spielenden gleichzeitig an einem Tablet oder einem PC gespielt werden kann. Andere geeignete Spiele, in denen das gemeinsame Mit- und Gegeneinander im Vordergrund stehen und ebenfalls diskutiert werden kann, werden in der Methode „Herausforderung Multiplayer“ vorgestellt.
Diese Methode ist im Rahmen des vom BMFSFJ, der bpb und des MKFFI NRW
geförderten Projekts "Ethik und Games" an der TH Köln entstanden.
Details
Dauer
2x 45 Minuten
Sozialform
Gruppenarbeit, Plenum
Methoden-Ziele
Einstieg / Auflockerung, Wissensvermittlung, Sensibilisierung, Reflexion
Zielgruppe
Kinder, Jugendliche, Pädagog*innen
Praxisfelder
Offener Ganztag, OKJA, Freizeit
Benötigte Materialien
Stifte und Papier
Technische Hilfsmittel
Computer, Anwendungssoftware, Tablet, Apps, Beamer, Lautsprecher, Internetzugang
Methoden-Autor*in
Autor*innen ohne Profil bei Digitale-Spielewelten.de
Kristina Kilders, Lutz Gebhard und Jürgen Sleegers
Institution
Spielraum / TH Köln
Anbieter*innen-Webseite: http://www.th-koeln.de/spielraum
Methodenlizenz
Creative Commons
Der/die Autor*in hat diese Methode unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlich. Das bedeutet, dass Sie die Methode mit wenigen Einschränkungen nutzen und ggf. weiterveröffenlichen dürfen.
Die Lizenzbedingungen, unter denen diese Methode und zugehörige Materialien genutzt werden dürfen, stehen online zur Einsicht bereit.
Hier geht es zu den Lizenz-Informationen.
Materialien
.docx-Datei
Kartenset mit 42 Beispielfragen zum Einstieg ins Thema "Games". Hier im editierbaren docx-Format.
Dateigröße: 0,7 MB
.pdf-Datei
Kartenset mit 42 Beispielfragen zum Einstieg ins Thema "Games". Hier im pdf-Format.
Dateigröße: 0,8 MB
Gefördert von

Bundeszentrale für politische Bildung

MKFFI NRW

BMFSFJ
In Kooperation mit

TH Köln
Jugendhaus TREFFER | Köln-Buchheim