Methode
Charakter-Sammelkarten: Stereotype in digitalen Spielewelten
Eine Sammlung von Charakterkarten ist ein tolles Werkzeug, das vielseitig genutzt werden kann. Eine der einfachsten Funktionen besteht als Eisbrecher- oder Kennenlernspiel. Die Karten regen dazu an über die Wahrnehmung und die eigenen Erfahrungen zu sprechen. Darüber hinaus sind die Karten ein simples aber mächtiges Reflexionswerkzeug. Eine der Methoden, wie sie zur Reflektion von "Sex" und "Gender" als soziale Konstruktionen eingesetzt werden können, wird hier genauer beschrieben.
Die Charakterkarten sind eine Sammlung von etwa 7x7 cm Charakter-Karten fiktiver Figuren. Es gibt keine klaren Vorgaben zu Auswahl und Aufbau der Karten. Ein paar Hinweise lassen sich dennoch geben:
Copyright beachten! Die Karten nicht veröffentlichen, zum Download anbieten, o.ä.
Gleichmäßige Abbildung bzw. Darstellung. Portraits, Oberkörper, Ganzkörper, o.ä.
Größe von 5x5 bis 10x10 cm. Zu kleine Karten sind schwer von allen Seiten zu erkennen, zu große Karten füllen die Arbeitsfläche zu schnell.
Für die Haltbarkeit die Karten am besten laminieren und/oder etwas schwereres Papier für den Druck nutzen
Starter Deck
Für den Start reichen etwa 30 Karten, zur Auswahl der Charaktere. Es empfiehlt sich für die ersten Karten bekannte Figuren zu wählen. Wenn möglich, kann man sich vorab von den TeilnehmerInnen ein paar Charaktere nennen lassen und diese dann umsetzen.
Pärchen bilden
Es lohnt sich als ersten Ausbauschritt der Karten einige Paare zu bilden um eine gewisse "Spannung" zu garantieren. Dafür gibt es ein paar Vorschläge:
- Mass Effect's Fem Shepard / Male Shepard
- "Neue" / "Alte" Lara Croft
- Superman / Supergirl
- League of Legends Shyvana / DotA2 Dragon Knight
- Male Plate Amor (z.b. WoW) / Female Plate Amor (z.B. WoW)
- Mario / Peach
- Star Wars Battlefront oder Titanfall 2 Female / Male (kaum Unterschiede)
Booster Packs
Wie in jedem Trading Card Game / Sammelkartenspiel kann man die Charakterkarten immer weiter ausbauen. Einfach von jedem Teilnehmer, bei jedem Einsatz ein oder zwei neue Vorschläge für Karten mitnehmen.
Beispiele für Achsen
Geschlecht / Gut/Böse
Warum gibt es ein klares Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Charakteren? Warum ist die „männliche“ Seite eher dunkel und erdfarben gehalten, wohingegen auf der „weiblichen“ Seite die helleren Farben (und Rosa) vorherrschen? Warum sind weibliche Monster weiterhin „schön“, bzw. sexualisiert , während Männer auch hässlich sein „dürfen“?
Details
Dauer
15-60 Minuten
Sozialform
Gruppenarbeit, Plenum
Methoden-Ziele
Einstieg / Auflockerung, Sensibilisierung, Reflexion, Feedback / Abschluss
Zielgruppe
Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senior*innen, Eltern, Lehrer*innen, Pädagog*innen, Studierende, Hochschullehrende, Multiplikator*innen
Praxisfelder
Kindertagesstätte, Schule, Offener Ganztag, OKJA, Freizeit, Familie, Studium, Aus- und Weiterbildung
Pädagogische Besonderheiten
Gender
Benötigte Materialien
Die Sammelkarten
Anmerkungen des/r Autor*in
Copyright!
Methoden-Autor*in
Institution
Infocafe Stadt Neu-Isenburg
infocafe
Stephan Schölzel
Pfarrgasse 29
63263 Neu-Isenburg
infocafe.org
Stephan.Schoelzel@Stadt-Neu-Isenburg.de
Anbieter*innen-Webseite: http://www.infocafe.org
Methodenlizenz
Creative Commons
Der/die Autor*in hat diese Methode unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlich. Das bedeutet, dass Sie die Methode mit wenigen Einschränkungen nutzen und ggf. weiterveröffenlichen dürfen.
Die Lizenzbedingungen, unter denen diese Methode und zugehörige Materialien genutzt werden dürfen, stehen online zur Einsicht bereit.
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